Archiv der Kategorie: Allerlei

Ein Trauerspiel

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Ich habe keine Ahnung, was sich der Graffiti-Künstler dabei gedacht hat, aber für mein Empfinden passt es sehr gut an die Stelle dieser Bensberger Ruine, da es ein unglücklich endendes Trauerspiel darstellt.

Zur Info: Für diese nun zum Abriss stehenden Ruine wurden Menschen ihres Zuhauses beraubt, natürlich nur zum Wohle der Allgemeinheit.

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Was hätte Goethe wohl dazu gesagt, der ja in Bensberg war.
Und wer schon mal in Weimar war, wo Goethe gelebt und gewirkt hat weiß, dass im Illmpark auch eine Shakespeare-Statue steht, in der Nähe der „künstlichen Ruine“.
Und hier noch ein Fundstück:

Fischbach-Goethe

Home Taping

In meiner Jugend wurden ja noch Mix-Tapes hergestellt und ich erinnere mich gerne an diese kleinen Präsente meiner Freunde. Viele dieser Kassetten sind heute noch in meinem Besitz, aber klanglich leider kein Genuss mehr.

Bei der modernen Variante eines „Mix-Tapes“ wird der Musikmix direkt ins Netz gestellt und die ganze Welt kann zuhören.

Danke Demis Lušjak!

Soundcloud Demis Lušjak

musik

 

Steuersünden

Eigentlich habe ich ja noch einen Beitrag, der in der Warteschleife liegt, aber ich möchte mal was zur Zuckersteuer sagen. Verrückte Steuerarten gab es ja immer schon (Bartsteuer, Jungfernsteuer, Perückensteuer etc- einfach mal bei Wikipedia schauen) und die Zuckersteuer ist in Deutschland auch nichts Neues, aber muss das neuerdings immer unter dem Deckmäntelchen des Gutmenschentums sein (wir wollen euch ja nur vor Diabetes schützen)? Diese ständige Bevormunderei und Gängelei geht mir auf den Wecker. Außerdem hat man festgestellt das Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung dick machen, da macht es wenig Sinn den Armen noch mehr Geld abzuknöpfen.

Ich finde ja, man sollte die Lebensmittelkonzerne besteuern, die in Fertigprodukten Zucker verstecken, der für mein Empfinden da gar nicht reinkommt. Es gibt so viel Zucker in herzhaften Nahrungsmitteln, man muss nur mal auf die Zutatenlisten gucken. Im Grunde muss man ja schon bei einfachen Produkten, wie z.B. passierten Tomaten gucken was drin ist. Da versteckt sich ganz schön viel Unnützes und Ungesundes – da gehören eigentlich nur Tomaten rein, sonst nichts! Was macht Zucker in der Wurst, der Pizza und und und …

Ebenso nervt mich immer wieder, dem Verbraucher die Schuld zu geben, dass etwas nicht richtig läuft, egal ob es sich um Lebensmittel oder Klamotten oder oder oder handelt, denn selbst wenn ich teurere Produkte kaufe habe ich keine Garantie ein einwandfrei hergestelltes Produkt zu kaufen und bei jedem Produkt zu recherchieren wie wurde es hergestellt und was beinhaltet es macht vielleicht schlank und schont den Geldbeutel, da man für die Recherche so lange braucht, aber wofür gibt es eigentlich den Verbraucherschutz und was soll man denn noch alles selber machen?

Ich halte die Besteuerung von Industriekonzernen und am besten noch deren Lobbyisten für die bessere Alternative. Die produzieren die Dinge, die uns krank machen können und behandeln im schlimmsten Fall ihre Mitarbeiter wie moderne Sklaven und wie man ja festgestellt hat macht Armut dick. Viele dieser Megakonzerne leisten noch dazu keine Steuerabgaben. (für Interessierte: Konzernbesteuerung-attac)

P.S.: Apropos verrückte Steuern, den Vogel schiessen die Australier ab mit ihrer Tamponsteuer!! Wie sexistisch und diskrimierend ist das denn.

 

Biodiversität

Manchmal kommt man nicht umhin vor der eigenen Haustür zu kehren, wenn man wie wir an einer großen Straße mit viel Publikumsverkehr lebt. Die Passanten schmeißen einem jeglichen Müll vor die Türe. Sie halten sogar mit ihren dicken Karossen an und schütten den Inhalt ihres Aschenbechers (Filterkippen) in die Hecke oder entleeren sich ihrer Junkfoodverpackungen oder Bierflaschen und Energiedrink-Dosen, ganz zu schweigen von den Hundebesitzern, die ihre Hunde direkt in den Eingang scheißen lassen. Leider erwischt man sie selten auf frischer Tat und deshalb bleibt einem nichts anderes übrig, als mit meditativer Gelassenheit diesen Unrat zu entfernen.

Solche Momente führen aber manchmal zu besonderen Begegnungen. Eine Passantin sprach mich bei den Aufräumarbeiten an und lobte meinen schönen Garten. Ebendieser sah aber noch sehr verwahrlost aus und ich schaute sie etwas ungläubig an. Sie merkte meine Verwunderung und sagte, dass sie es ernst meine, dieser Garten bestäche durch seine Artenvielfalt und sei ein kleines gesundes Ökosystem, kein monoton angelegter Ziergarten.
Ein schönes Kompliment! – Auch wenn ich manchmal gerne einen klar angelegten und tiptop gepflegten Garten hätte.

Und wenn ich nun bei herrlichem Sonnenschein so durch den Garten schlendere, denke ich gerne an die ältere Dame zurück, die mit mir über die Biodiverstät in meinem Garten diskutiert hat und pflücke biodiverse Blüten und Blätter für meine Brotzeit und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

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Salat aus Pflücksalat, Gänseblümchen, Löwenzahnblüten-und blättern, Spitzwegerich, jungen Frauenmantelblättern, Giersch, jungen Himbeerblättern, Sauerampfer, Melisse und Minze.

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Alles zusammen mit einer Vinaigrette aus Öl, Essig und Sanddorngellee zu einem Überbackenen Käsebrot servieren. Zu Wildkräutersalaten passen sehr gut leicht gesüßte Dressings, da die herbe Note der Kräuter dadurch etwas abgemildert wird.

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Auch ich liebe die Artenvielfalt und der Frauenmantel steht mir gut.

 

Topinambur

Die Topinambur ist zum einen eine hübsche, mit der Sonnenblume verwandte Pflanze und zum anderen kann man sie essen. Sie bekommt schöne gelbe Blüten und kann bis zu  3 Meter hoch werden.
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Die gelbe Blüte ist die der Topinambur

Für den Selbstversorger ist sie genau die richtige Pflanze, da sie so gut wie keine Pflege benötigt und sich in großen Mengen reproduziert, aber genau das könnte für den normalen Gärtner zum Ärgernis werden, sie verhält sich wie Unkraut – genauer gesagt, sie wuchert. Da die Topinambur oder auch Erdartischocke pflegeleicht und schmackhaft ist bleibt sie in meinem Garten. (Nicht wie der Giersch, den man zwar ebenfalls essen kann, den ich aber am liebsten ausrotten würde – was aber leider nicht gelingt.)

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Die Knollen erinnern ein wenig an Ingwer und wenn sie gut gebürstet sind kann man sie mit Schale essen

Erdartischocke heißt sie übrigens, da sie vom Geschmack her an Artischocken erinnert, aber sie hat noch viele andere Namen wie Erdbirne, Jerusalemartischocke oder Ewigkeitskartoffel usw. Man kann sie angeblich fast das ganze Jahr ernten, aber im Herbst und Winter, also nach der Blüte und vor dem Austreiben sind sie naürlich am besten und prallsten. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass man sie am besten im Garten lässt und nur welche erntet, die man auch braucht, da sie nicht gut lagerfähig sind.

Diabetiker schätzen die Knolle, da sie durch das Inulin nicht den Blutzuckerspiegel erhöht, aber der Abbau des Inulins kann zu Bähungen führen. Ich habe gelesen, dass es sich dabei um einen Gewöhnungsprozeß handelt und ich kann bestätigen, dass ich nach dem ersten Verzehr Blähungen hatte. (Jetzt nicht mehr, aber ich dachte es würde an der Zubereitungsart liegen).  Ebenso soll sie durch die in ihr enthaltene Nikotinsäure (Vitamin B3) Cholesterin senken, außerdem hat sie wenig Kalorien und hemmt das Hungergefühl (sättigt schnell und wird daher gerne als Hilfsmittel bei Diäten eingesetzt).

Man kann sie roh, gekocht und als Chips fritiert genießen.
Mir persönlich schmecken sie als Rohkostsalat mit Karotten und Äpfeln sehr gut, aber fritiert und mit ein wenig Curry gewürzt sind sie ein leckerer Snack.

Topinambursalat mit Apfel
Topinambursalat mit Äpfeln, Karotten und einem Kürbiskernjoghurtdressing.

Topinambursalat mit Artischoke
Topinambursalat mit Karotten, Artischocken und einer Vinaigrette.