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Gyoza – Japanische Teigtaschen

Wer mal schnell einen Abstecher nach Japan unternehmen will, ohne lange fliegen zu müssen, dem rate ich einmal in Düsseldorf im Japanviertel essen zu gehen. Eine japanische Freundin fährt dort immer hin, wenn sie von Heimweh geplagt wird und mit ebendieser waren wir in Düsseldorf in einem Ramenrestaurant essen.
Sofort nach öffnen der Restauranttür hat man das Gefühl, man sei nach Japan gebeamt worden. Am Empfang spricht man kein Deutsch und auch nur radebrechend Englisch (zumindest als wir da waren). Ramen (Lamen ausgesprochen) sind spezielle Nudeln, die in einer Misosuppe gegessen werden. Ich muss gestehen, dass ich mit der Speisekarte überfordert war und froh war japanische Unterstützung dabei zu haben. Ich hatte mir also eine Suppe ausgesucht und als Beilage wurden noch Gyoza bestellt. Gyoza sind gefüllte Teigtaschen, sie ähneln Maultaschen, Tortellini oder Pelmeni und schmecken köstlich. Sie sind halb gebraten, halb gedämpft und werden in ein Sojasaucen-Essiggemisch getunkt, bevor sie verspeist werden. Direkt infiziert von der ursprünglich chinesischen Nudelvariante wurde ein Termin zum gemeinsamen Kochen vereinbart und im Gegenzug habe ich, als halbe Italienerin, angeboten gefüllte Tortellini zu machen.

Hier nun meine Variante für ein Gyozarezept:

Teig:
300g Weizenmehl
Prise Salz
soviel Wasser, das ein geschmeidiger fester Nudelteig entsteht

Füllung:
200g Weisskohl
400g Gehacktes Halb und Halb
1TL Speisestärke
1TL Sake (ersatzweise trockener Sherry)
2 Frühlingszwiebeln
1 rote Pepperoni
ca 2 cm geriebener Ingwer
1 zerdrückte Knoblauchzehe
Sojasauce zum Würzen
1TL Sesamöl geröstet
Fischsauce
Salz, Pfeffer

Dipsauce:
pro Person  werden in einem Schälchen Sojasauce und Apfelessig gemischt und mit scharfem Chiliöl gewürzt. Ich habe 1 Eßlöffel Sojasauce mit ca 1 Eßlöffel Essig gemischt, da es ein sehr milder Apfelessig ist, aber da sollte man nach persönlichen Vorlieben gehen.

Rezept:
(Das Rezept reicht für 4 Personen, wenn man wie die Japaner aber Misosuppe und Reis dazu reicht wird es wohl auch für 6 Personen ausreichen sein.)

Den Nudelteig herstellen und mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen.
Den Weißkohl fein hobeln und mit Salz so lange stehen lassen bis er Wasser zieht, dann das Wasser aus dem Kohl drücken und den gehobelten Kohl fein hacken und mit den restlichen Zutaten mischen.
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Nun beginnt der schwierige Teil – das Ausrollen des Nudelteigs und das Falten der Gyoza.
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Die Japaner teilen den Teig in kleine Kugeln und rollen jede Teigplatte einzeln, ich dagegen habe den Teig mit der Nudelmaschine ausgerollt und mit einem Wasserglas die Teigplattten ausgestochen. Die Teigplatte habe ich dann mit einem Teelöffel von der Füllung belegt und gefaltet.
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In einer Pfanne mit etwas Öl werden die gefüllten Nudeln bei mittlerer Hitze angebraten bis sie goldbraun sind und dann gießt man etwas heißes Wasser dazu und legt sofort den Deckel auf und dämpft sie bis sie gar sind. Das dauert je nach Größe ca 6-8 Minuten. Nun wird der Deckel wieder abgenommen und man lässt sie solange weiterbraten bis sie wieder knusprig  und schön gebräunt sind.
Nun kann gegessen werden.
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