Archiv für den Monat: November 2014

Adventsgestecke

Ich weiß nicht, ob es euch auch so geht, aber diese lieblosen, fast vertrockneten Adventsgestecke, die man zur Zeit überall kaufen kann gefallen mir einfach nicht. Einen Floristen zu finden der schöne Gestecke macht, die nicht 08/15 sind oder nach Friedhof aussehen, ist gar nicht so einfach. Es gibt zwar hervorragende Floristen, aber die Sachen sprengen finanziell einfach mein Budget. Also mach ich es wie jedes Jahr und erfreue mich an einem Do It Yourself Weihnachtsgesteck.

Ich zeige euch mit den nachfolgenden Bildern ein paar meiner Kreationen aus den vergangenen Jahren und natürlich auch das aktuelle Gesteck. Für die Qualität der Bilder möchte ich mich entschuldigen, die habe ich eigentlich nur zur Ideendokumentation gemacht und nicht zum Veröffentlichen.

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Das war nur eine Blumendeko,
aber wenn man noch einen Kerze hineinstellt …

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Hier hab ich die Kerzen schweben lassen

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Gesteck 2014: Bambus aus dem Garten, die Kerzen habe ich in Styropor (Verpackungsmaterial) gesteckt, den Bambus  drum gewickelt und in die Lücken Moos gesteckt. Dann kann man das Gesteck mit weihnachlichem Klimbim verschönern.

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Die goldene Kette muß ich noch ein wenig hübscher drapieren und vielleicht noch ein paar kleine Weihnachtskugeln dazulegen.

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Das hab ich letztes Jahr aus Reisnudeln gemacht und ist bisher mein schönstes Modell.

Ghostrider/Ghostwriter

Ich freue mich meinen ersten Gastautoren präsentieren zu dürfen., da er aus verschiedenen Gründen anonym bleiben möchte stelle ich ihn euch mal als Mahal vor.
Wer also Kontakt zu Mahal aufnehmen möchte kann sich an mich wenden und außerdem gibt es ja die Kommentarfunktionen.
mahal

Pendlerglück oder eher Pendler’s Nightmare

Da mag das Häuschen im schönen Bergischen Land noch so idyllisch gelegen und das gesparte Geld noch so gut angelegt sein, ein Wermutstropfen bleibt: die tägliche Fahrt zur Arbeit in die große Stadt.
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War es bis vor ein paar Monaten noch einigermaßen erträglich und man war mit dem Auto nur ausnahmsweise mal länger unterwegs als eine Stunde, ist dies spätestens nach dem gleichzeitigen Begin der Bauarbeiten an der Leverkusener Brücke und dem Kalker Autobahntunnel der Normalfall. Eine Stunde wäre sogar eine super Zeit. Für den Hinweg braucht man heute eher 1,5 Stunden und für den Rückweg dürfen es auch schon mal bis zu 2 Stunden werden. Mit Potential nach oben, z.B. an Freitagen oder vor Feiertagen bzw. zu Ferienbeginn. Also was tun? Meine erste Idee war mit der alten KTM Duke anstelle meines Autos das Ganze anzugehen. Die Duke ist zwar nicht dafür entwickelt worden im Stop-and-Go Verkehr durch den Großstadtdschungel gefahren zu werden aber besser als mit dem Auto sollte das doch gehen. Gesagt getan. Nach ein paar Tagen musste ich jedoch feststellen, dass die Duke nicht das richtige Staufahrzeug ist. Zu durstig, zu zickig am Gas und vor allem die Kupplungskräfte verursachten mir doch arge Pein im linken Unterarm. Also musste was Neues her. Vielleicht ein Roller? Am besten eine Vespa. Hat im Vergleich zu anderen Rollern das beste Design und soll laut Motorradtestberichten auch sehr handlich zu bewegen sein. Eine Probefahrt beim freundlichen Rollerhändler wischte die letzten fahrtechnischen Zweifel vom Tisch und der Barankauf meiner Duke zu einem fairen Preis auch die finanziellen. Zugegeben, die 22 Pferdchen der Vespa 300 GTS Super sind zu den 50 Pferden der Duke ein Rückschritt. Im Stadtverkehr und im Autobahnstau allerdings merke ich das kaum. Ganz im Gegenteil: durch das Automatikgetriebe der Vespa entfällt jegliches Kuppeln und Schalten was das Ding ungemein spritzig erscheinen lässt und beim Ampelstart fast jeden Gegner alt aussehen lässt. Inzwischen bin ich fast 2 Monate mit dem Roller unterwegs und alles läuft erstaunlich gut. Keinerlei Probleme mit der so oft bemängelten Zuverlässigkeit italienischer Motorradbaukunst und der Spritverbrauch von 3,3 bis 3,5 Litern auf 100km macht einen beim Tanken immer wieder von Neuen glücklich. Die Duke genehmigte sich fast das Doppelte. Von meinem Auto ganz zu schweigen. Allerdings machen Regenfahrten so gar keinen Spaß. Gestern musste ich leider feststellen, dass meine neuen wasserdichten Thermohandschuhe dem Dauerregen nicht standhielten. Auch meine Regenhose war überfordert. Liegt vielleicht an der Sitzkuhle der Vespa Sitzbank. Bei starkem Regen sitzt man regelrecht in einer Pfütze die sich auf der Sitzbank bildet. Das war auf dem Motorrad besser. Dafür bleiben die Füße schön trocken auch ohne wasserdichte Stiefel.

Meine neueste Errungenschaft ist eine Rollerwetterschutzdecke. Die schnallt man sich wie eine Schürze um und wenn man dann sitzt sind die Beine darunter geschützt. Das sieht ziemlich peinlich aus und behindert einen beim Fahren ein bisschen. Man denkt immer das man die Füße bei einem Stopp nicht schnell genug abgesetzt bekommt. Muss ich mich erst noch dran gewöhnen. Bei Kälte ist das aber sehr gemütlich und jetzt im Winter ist es morgens und abends ja auch dunkel und keiner sieht so richtige wie blöd man damit aussieht. Außer vielleicht die Kollegen am Zweiradabstellplatz an meiner Arbeitsstelle. Aber die werden mit fortschreitender Winterzeit immer seltener. Sind halt alles Weicheier und fahren im Winter Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Mein nächstes Projekt ist vielleicht doch eine Tourenscheibe. Bei der Probefahrt war an dem Vorführroller eine halbhohe montiert. Allerdings erzeugt diese doch deutliche Windgeräusche am Helm. Also müsste es dann wohl die hohe Ausführung werden. Der Nachteil hier ist wiederrum die Optik. Macht aus der schicken Vespa doch eher so eine Art Rollator. Also so ein richtiges Altherrenmobil. In Kombination mit der Wetterschutzdecke wird das dann echt grenzwertig. Mal schauen ob hier die Vernunft oder meine Eitelkeit siegen wird. Melde mich dann vielleicht nochmal.

 

Resteverwertung

Wir hatten am Wochenende Gäste und wie so oft ein bißchen zu viel Essen vorbereitet, was allerdings nicht schlimm ist, da man am nächsten Tag nicht mehr kochen muss. Ich habe jedoch gerne etwas Abwechslung in meinem Speiseplan und so habe ich mir überlegt was man aus den Resten noch machen kann und kam auf die Idee, den Burger aus seinem profanen Dasein zu entheben. Wir hatten weder Brot zu Hause noch Aufbackbrötchen, also was tun?  Ganz einfach: Burgerbrötchen, sogenannte „buns“,  selber backen. Buns sind im Grunde nichts anderes als ein Milchbrötchen, sie sind einfach in der Herstellung und schmecken viel besser als Gekaufte (sie sind nicht so bröselig, man kann die Süße selber bestimmen und man weiß was drin ist).

500g Dinkelmehl
1 Hefewürfel (oder 1 Paket Trockenhefe)
etwas lauwarmes Wasser (ca 20ml)
1 Prise Zucker
220ml lauwarme Mich
60ml Öl(ich habe Ölivenöl und Walnussöl gemischt)
1 Ei
1 TL Salz
2 El brauner Zucker

Mehl in eine Schüssel geben, eine Kuhle machen und die Hefe reinbröckeln. Die Hefe mit dem lauwarmen Wasser begießen und mit einem Löffel die Hefe und das Wasser mit einer Prise Zucker verrühren und 15 Minuten abgedeckt gehen lassen. Wenn sich schöne Bläschen gebildet haben die restlichen Zutaten mit dem Mehl-Hefeansatz vermengen und zu einem schönen glatten Hefeteig kneten. Nun einen Stunde in der Schüssel abgedeckt ruhen lassen, bis er die doppelte Größe erreicht hat. Den Teig aus der Schüssel auf ein bemehltes Brett plumsen lassen und ganz locker zu einer Wurst rollen (nicht mehr zu feste kneten, damit man nicht die ganze Luft aus dem Teig knetet) und 12 gleich große Kugeln formen.
Auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech auslegen, mit Wasser bestreichen und mit Sesam oder Sonnenblumenkernen bestreuen und wieder 1 Stunde bedeckt gehen lassen. Die Kugeln dürften nun die doppelte Größe erreicht haben und sind jetzt bereit für den Ofen. Im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad ca 15 Minuten backen.

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Ein Wenig auskühlen lassen und dann gehts an´s Belegen, dafür erst mal mit Senf und Mayo bestreichen (ich hab noch etwas von meinem Kapuzinerkresse-Pesto drauf getan) und dann nach Herzenslust belegen.

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Als Belage gab es bei uns mit Pflaumenchutney gefülltes Schweinefilet, anstelle von Ketchup eine Rotweinreduktion und natürlich Salat und Gemüse.burger_04
Guten Appetit!

Rückblick

Halloween und Allerheiligen sind nun schon ein paar Tage vorbei und vielleicht ist auch der ein oder andere von euch auf den Friedhof gegangen oder hat im Stillen an seine Ahnen gedacht. Ich habe jedenfalls ein bißchen in der Vergangenheit gestöbert. Geschichte war zu Schulzeiten nicht mein Lieblingsfach, da es nur um Zahlen und Kriege ging, aber Geschichte ist ein bißchen mehr als das. In meiner Schullaufbahn hat es nur eine Lehrein, nennen wir sie mal Frau B., geschafft mein Interesse zu wecken. Frau B. hat nämlich nicht nur von Zahlen und Kriegen berichtet, sondern auch von den kleinen allltäglichen Dingen z. B. : von der Kleidung, die man trug und wie das Leben zu der jeweiligen Zeit so war, das ist interessant und so merkt man sich eventuell ganz nebenbei auch mal ein paar Zahlen (außerdem gibt es ja auch Bücher zum nachschlagen, man kann ja nicht alles im Kopf haben). Was hat das alles mit meinen Ahnen zu tun? – Nun ja, mein Opa und dessen Vorfahren waren Zeitungsverleger und Fragmente der noch erhaltenen Stücke kann man online auf der Internetseite der Uni Bonn lesen.

http://s2w.hbz-nrw.de/ulbbn/periodical/titleinfo/1937849
http://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/periodical/titleinfo/2202633

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Beim Lesen der Online-Lektüre erfährt man, dass es Kantone nicht nur in der Schweiz gibt bzw. gab oder was Victor Hugo so über die Preußen dachte und was man am besten schon zum Frühstück mit ihnen machen sollte.  Bemerkenswert ist der Artikel über „die Neuen Amazonen“, darin geht es um die in Berlin neu gegründete Frauenpartei und deren Forderungen z.B.: den Weltfrieden. In einem Artikel beklagen sich die Bensberger, dass sie, wie soviele Gemeinden drumherum, noch immer keine neue Kirche haben. Besonderes Augenmerk fanden die zahlreichen Werbeanzeigen und Inserate, die nicht nur für Bensberger interessant sind. Man liest etwas über Familie XY, die wieder ein neues Dienstmädchen sucht oder über einen Magnetopathen, der mit seinen „magnetischen“ Händen wundersame Heilungen vollbringt. Esoteriker gab es also auch schon.

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Das sind Werbeanzeigen meiner Familie

Auch wenn man kein Historiker ist oder werden will ist eine solche Lektüre lehrreich und manchmal auch wunderlich. Dinge ändern sich und ändern sich wiederum doch nicht.